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Präsentationsscanner im Einzelhandel

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Das schnelle Identifizieren von Waren stellt insbesondere im Einzelhandel eine Grundvoraussetzung für ein fließendes Verkaufskonzept dar. Auch in der Lagerverwaltung gehören eine zügige Produktverifizierung und eine reibungslose Datenerfassung zu den Basics. Seit Jahren werden sowohl im Verkauf als auch Versand zu diesem Zweck Barcode Scanner gezückt, um das schnelle Auslesen von Codes zu ermöglichen. Präsentationsscanner jedoch übertrumpfen die handlichen Lesegeräte in entscheidenden Punkten.

Eine Klasse für sich: der Präsentationsscanner

Bei einem Präsentationsscanner handelt es sich – anders als es der Name vermuten lässt – nicht um eine Art Messezubehör oder Showinventar. Ähnlich wie ein Imager wird dieser Scannertyp auf einem Standfuß errichtet oder in einem Terminal integriert, bietet allerdings auch die Möglichkeit, als ein Handheld verwendet zu werden.

Welche Aufgaben übernimmt das Datenerfassungsgerät

Die Hauptaufgabe eines Präsentationsscanners ist die zügige und fehlerfreie Verifizierung von Codes. Je nach Hersteller und Modell können diese als Strichcodes und/oder als QR-Codes in verschiedenen Formaten gehalten sein. Zuzüglich der Leseeinheit besteht solch ein Standscanner aus einer externen Verarbeitungsplattform, die die Decodierung des registrierten Codes vornimmt.

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Diese Verarbeitungsplattform ist meist ein Point-of-Sale-Gerät, also eine Computerlösung, die als Schnittstelle zwischen Händler, Produkt und Kunden agiert. Der große Vorteil eines solchen Scansystems: Codes müssen nicht unter strengen Vorgaben über beziehungsweise an dem Scankopf vorbeigeführt werden. Die winkelstarke Laserabtastung erkennt auch Barcodes, die schräg oder verdeckt vorgeführt werden.

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Ein weiterer großer Pluspunkt: Der Scankopf gewährleistet eine hohe Lesefrequenz – 2 bis 8 Millisekunden benötigt ein Präsentationsscanner für eine Warenerfassung. Auf diese Weise sind Dutzende Artikel nahezu ohne Wartezeiten hintereinander gescannt.

Elementare Eigenschaften

Bei der Auswahl des richtigen Arbeitshelfers sind allerlei Eigenschaften zu berücksichtigen. So unterscheiden sich etwa die Reichweiten der Laserstrahlen und die Lesegenauigkeit. Diese Merkmale sind insbesondere für den Einsatz im Einzelhandel von großer Bedeutung: Soll das Modell am Point-of-Sale genutzt werden, gilt eine reibungslose Verifizierung als ein hohes Gut. Denn Warteschlangen und genervte Kassierer vergraulen Kunden ebenso wie überhöhte Preise und unfreundliche Mitarbeiter.

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Doch ganz gleich, ob ein Präsentationsscanner im Einzelhandel oder im Warenlager zum Einsatz kommt, so gelten Verbindungsoptionen sowie Kompatibilitäten als zwei abschließende elementare Eigenschaften. Achten Sie bei der Auswahl auf die Systemunterstützung Ihrer aktuellen oder geplanten Warenassistenzsoftware. Selbiges gilt für Schnittstellen!

Zwei Präsentationsscanner renommierter Marken näher betrachtet

Welche Einsatzmöglichkeiten moderne Präsentationsscanner bieten und mit welchen Extras diese aufwarten können, offenbaren die Ausführungen Honeywell Genesis 7580g und Datalogic Gryphon GPS 4490 2D aus den Häusern Honeywell und Datalogic.

Genesis 7580g

Der Honeywell Genesis 7580g ist für die Erfassung von 1D- und 2D-Barcodes ausgelegt. Ebenfalls unterstützt werden Codierungen im PDF-Format (PDF 417) sowie OCR-Codes. Der Hersteller betont die „revolutionäre“ Imager-Technologie, die in einem „eleganten“ und dennoch robusten Design gefasst sein soll. Tatsächlich wirkt der Präsentationsscanner sehr modern und zugleich kompakt: Ein schlichtes schwarzes Außengehäuse, eine weißliche Rahmung um den Imager und das rötlich leuchtende Scanfenster verleihen diesem Datenerfassungsgerät optische Pluspunkte.

Doch Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Weniger subjektiv und rein objektiv ist die Verarbeitung zu beurteilen: Unschöne Schweißnähte offenbart der Genesis 7580g nicht und Nutzerwertungen attestieren dem Modell eine saubere Fertigung. Eine Richtlinie der zahlreichen IP-Zertifizierungen erfüllt der Handheld jedoch nicht. Immerhin: Honeywell sichert eine Resistenz vor Stürzen aus einer Höhe von bis zu 1,5 Metern zu.

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Kennzeichnend für diesen Helfer sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Ausgestattet mit der „Adaptus Imaging Technology 6.0“ ist das Gerät für die Datenerfassung im Einzelhandel (etwa am Point-of-Sale) ebenso wie im Bereich der Logistik und in Ämtern geschaffen. Der Vergleich bestätigt, dass der Scanner insbesondere bei der Verifizierung „klassischer“ Barcodes die Nase vorn hat: Die Erfassungsrate liegt beim Honeywell Genesis 7580g etwas höher als beim Gryphon GPS 4490 2D. Auch das Erkennen von Strich- und QR-Codes auf nicht-papiernen Inhalten gelingt gut.

Die Lesedauer beläuft sich je nach Code-Format auf gut 4 Millisekunden (1D-Code) beziehungsweise 7 Millisekunden (2D-Code).

Die Decodierung erfolgt in einem externen System, das wahlweise per USB-Port oder RS-232-Verbindung gekoppelt wird. Die Lesereichweite fällt mit maximal 18 Zentimetern allerdings knapp aus. Wird der Präsentationsscanner lediglich für die distanzarme Datenerfassung genutzt, ist die Lesegenauigkeit jedoch sehr hoch.

Honeywell betont, dass sich der Genesis 7580g auch als Handheld nutzen lässt. Mit einem Gewicht von 340 Gramm und seiner weniger ergonomischen Form ist der Einsatz als mobiler Barcode Scanner jedoch weniger überzeugend.

Gryphon GPS 4490 2D

Im direkten Vergleich zum Genesis 7580g fällt bei dem Modell von Datalogic die kompaktere Form auf. So eignet sich der Gryphon GPS 4490 2D tatsächlich auch als mobiler Barcode Scanner. Dies macht sich insbesondere bei der Datenerfassung von Barcodes auf sperrigen Waren positiv bemerkbar.

Das Design des Gryphon GPS 4490 2D fällt schlichter, jedoch keineswegs altbacken aus. Je nach Geschmack ist der Präsentationsscanner in einer grauen oder weißen Ausführung zu haben. Die graue Ausführung dürfte im Einzelhandel die sinnvollere, weil weniger anfällige, Lösung darstellen. Mit einem Gewicht von 240 Gramm eignet sich der Präsentationsscanner auch als Handheld. Hinzu kommt, dass das Gerät nicht nur Stürzen aus einer Höhe von bis zu 1,2 Metern auf hartem Untergrund standhält, sondern auch die Richtlinien des Geräteschutzzertifikats IP52  erfüllt.

Somit ist der Scanner staubdicht und vor „Tropfwasser“ immun.

Zu loben sind jedoch die hohe Bewegungstoleranz und die große Reichweite: Mit einer Signalerkennung von knapp 50 Zentimetern verifiziert das Modell auch Barcodes auf größerer Distanz. Die Lesegeschwindigkeit fällt mit 4 Millisekunden für 1D-Codes und 7 Millisekunden für 2D-Codes recht flott aus. Lediglich eine Unterstützung von OCR-Codes könnte der Nutzer vermissen.

Das Alleinstellungsmerkmal des Gryphon GPS 4490 2D macht die Lesesoftware „Green Spot“ aus. Diese sichert auch ein komfortables Auslesen von Bildern und Bildschirminhalten. Wahlweise stehen dem Nutzer zudem verschiedene Trigger-Modi zur Verfügung, was je nach Verwendung die Scanleistung erhöht oder den Stromverbrauch senkt.

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