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Honeywell Captuvo Sleds

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Barcodescanner kommen mittlerweile in vielen Branchen zum Einsatz. Die Reihe Captuvo Sleds aus dem Hause Honeywell richtet sich an kleinere Unternehmen sowie mittelständische Betriebe. Bestehend aus Scanner, EC-Kartenlesegerät und Spezialverkleidung sollen die handlichen Helfer sowohl Logistik und als auch Bargeldlostransfer vereinfachen. Voraussetzung: ein Smartphone von Apple.

Innovator im Bereich Scannersysteme

In den Bereichen Scannersysteme und Datenerfassung kennt sich Honeywell sehr wohl aus und hat zum Beispiel mit seiner Granit-Serie eine Reihe robuster Handheld-Produkte für den industriellen Markt geschaffen. Entgegen diesen Stand-alone-Geräten benötigt die Reihe Captuvo Sleds zusätzliche mobile Endgeräte. Derweil dienen Smartphones aus dem Hause Apple alias iPhones als Schaltzentrale für Sled Modelle. Ob und wann Versionen für Android- und/oder Windowsmodelle erhältlich sind, ist derweil (Stand November 2018) nicht zu sagen.

Die Bezeichnung Sled darf als ein Wortspiel aus dem Apple-typischen S-Zusatz für Modelle wie für das iPhone 4S, iPhone 5S, iPhone 6S etc. sowie der integrierten Leuchtquelle (light-emitting diode, kurz LED) verstanden werden.

Das S deutet auf die schnelle Datenverarbeitung hin; die Lampe soll das Auslesen der Codes auch unter schwierigen Lichtverhältnissen garantieren. Der Verbund aus Apple-Smartphone und Spezialgehäuse birgt Vor- und Nachteile. Die Pflicht, eines der verhältnismäßig teuren Hightech-Handys von Apple zu besitzen, darf als ein Nachteil ausgelegt werden. Aufgrund der weiten Verbreitung von iPhones stellt diese Pflicht jedoch keinen Grund zum Umdenken bei Honeywell dar: Die Einbindung in das Betriebssystem iOS und die überdurchschnittlich hohe Leistung bei geringem Akkuverbrauch stellen laut des Barcodescanner-Spezialisten aus Übersee ausreichende Kaufargumente für die Captuvo Sleds dar.

Präzision par excellence?

Die Tatsache, dass ausgerechnet Smartphones als Schaltzentrale für die Captuvo Sleds herhalten müssen, mag zunächst ironisch wirken: Mittlerweile können selbst günstige Smartphones mit schwachen Kamerasystemen als Barcodescanner genutzt werden. Apps sei Dank. Die Applikation „Barcodescanner“ durchforstet beispielsweise in Millisekunden Millionen von Datenbanken und liefert Angaben zu Produktionsverfahren, Herkunftsland, Nährwerte, Materialen und, und, und. Der Verbund aus iPhone und Captuvo-Gehäuse will den Preiswertlösungen in vielerlei Hinsicht voraus sein.

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So wirbt der Hersteller der Sleds in erster Linie mit einer sehr guten Lesefunktion: Wenige Millisekunden genügen, schon ist durch den Kameraaufsatz das Produkt registriert. Laut Hersteller ist es irrelevant, ob Sie lineare Barcodes oder solche samt zweidimensionaler Strichzeichnung einlesen. In welchem Winkel die Captuvo Sleds an den Code angelegt werden müssen und wie weit sich dieser von dem Gerät entfernt befinden darf, beziehungsweise muss, verrät Honeywell nicht. Erfahrungsgemäß beläuft sich die unterstützte Distanz auf 5 bis 20 Zentimeter.

Angaben bezüglich der Präzision macht der Scannerexperte auf indirektem Wege: Die Honeywell Captuvo Sleds sollen 80 % präziser als reguläre Barcodescanner arbeiten.

Sicherheit: doppelt hält besser

Die Captuvo Sleds sind in zahlreichen Varianten zu haben: Offiziell gibt es die Scanner für das iPhone 5, 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus, 7 und 8 sowie für das iPhone SE. Geläufige Modelle stellen zum Beispiel der Sled SL42 und der SL22 dar.

Bei Letzterem handelt es sich um eine Spezialausführung für den iPod der 5. und 6. Generation in der Classic-Variante, also samt Touchscreen. Ein Grundmerkmal all dieser Scanner ist eine sehr robuste Verkleidung. Der mehrfach beschichtete Rahmen wird nicht wie eine 08/15-Handyhülle angelegt; das iPhone wird sicher verstaut und der Einbau erfolgt durch Miniaturschrauben des Typs Torex 5 und Torex 6. Achten Sie darauf, ein Komplettpaket zu erwerben oder sorgen Sie für die jeweiligen Schraubendreher! Die beigelegte Betriebsanleitung klärt präzise über den Einbau auf, sodass auch Nicht-Handy-Profis schnell herausfinden, wie die Verkleidung korrekt anzulegen ist.

Sonderreihe für das Gesundheitswesen

Für Personen beziehungsweise Institutionen aus dem medizinischen Bereich hat Honeywell eine Sonderreihe konzipiert, deren Vertreter ein „h“ im Namen tragen. Modelle, die diesen Namenszusatz tragen, richten sich ebenfalls an iPhone-Besitzer, punkten jedoch mit einer hygienischen Spezialbeschichtung: Die Oberflächen der Modelle aus den Reihen Healthcare (zu deutsch: Gesundheitswesen) wirken antibakteriell. Der Einbau erfolgt bei diesen Modellen etwas anders, allerdings nicht entscheidend komplizierter, als bei den konventionellen Geräten. Sowohl „h-“ als auch „Nicht-h-Modelle“ bringen einen Magnetkartenschlitz ergo eine Verschlüsselungstechnik mit sich.

Auch in diesem Punkt schweigt sich der Hersteller allerdings aus und verrät nicht, nach welchen Richtlinien die Inhalte der Karte verarbeitet werden. Lediglich eine Verringerung von PCI-Audits und eine 95 Prozent schnellere Datenverarbeitung hebt Honeywell hervor – Referenzwerte fehlen. Immerhin: Angesichts der Nutzung von iOS punktet die Reihe Captuvo Sled zumindest auf indirektem Wege mit einem grundsätzlich hohen Datenschutz beziehungsweise einem Sinn für Datenerfassung. Die Software aus Cupertino bereitet schließlich selbst den Experten des FBI Kopfzerbrechen!

Ausstattung und Möglichkeiten

In erster Linie sollen die Honeywell Captuvo Sleds in kleineren Betrieben zum Einsatz kommen. Dank des integrierten Kartenleseschlitzes dürfen die Aufsätze allerdings nicht nur in Lager oder Verkaufsräumen genutzt werden: kundennahe Dienstleister, etwa Kellner in Restaurants, profitieren vom Captuvo Sled ebenso. Für kleine, örtliche Anbieter wie für das Straßencafé um die Ecke zieht die bargeldlose Bezahltechnik jedoch einen nicht unbeachtlichen Kostenpunkt nach sich. Es sei denn, das Personal bringt die passende Hardware zum Dienstantritt mit.

Doch Vorsicht: Mal eben den Scanner vom Handy trennen und beim Alleskönner des Kollegen anlegen, ist nicht ohne weiteres möglich! Der Wechsel bedarf ein paar Minuten und braucht ein ruhiges Händchen – ist aber möglich! Nebst der Hardware liefert Apple auch die passende Software: Die App „Price Check“ steht kostenlos im App Store zum Download bereit. Über die App erfolgt auch die Konfiguration des Warenlagers beziehungsweise der Preisliste. Für diesen Schritt raten wir, nicht das Handy oder den Musikplayer, sondern einen Mac beziehungsweise ein MacBook zu nutzen. Das Tippen auf einer haptischen Tastatur und die Navigation per Maus beziehungsweise Trackpad bergen spürbare Vorteile gegenüber dem Wischen und Drücken auf Touchscreens.

Captuvo Sled und die kleinen Feinheiten

Last, but not least möchten wir Ihnen eine Reihe verschiedener Hinweise an die Hand geben. Vor dem Ersteinsatz müssen Sie zum Beispiel jeden Captuvo Sled aufladen: Ein wechselbarer Akku auf der Basis von Lithium-Ionen-Zellen gehört ebenfalls zum Umfang der Scanner. Zum Laden müssen die Kraftzellen nicht aus dem Gehäuse entfernt werden, doch über das mitgelieferte Netzteil sind diese schneller als über eine USB-Quelle aufgetankt.

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Die autonome Stromversorgung ist übrigens nicht ohne Grund an Board: Die LED-Lampe sowie der Imager als auch der Kartenleser benötigen Energie. Um Strom zu sparen, erwacht der Helfer lediglich per Knopfdruck zum Leben; an der Seite ist eine Scan-Taste eingelassen. Diese aktiviert den Imager und die LED-Lampe.

Honeywell weist übrigens auf eine fachgerechte Reinigung des Systems hin. Eine professionelle Reinigung sollte mit der hauseigenen Produktsparte erfolgen.

Hierzu gehören etwa:

  • 409 Glas- und Oberflächenreiniger
  • CaviWibes
  • Clorox-Bleiche (10 %)
  • SaniCloth (HB)
  • SaniCloth Plus
  • Super SaniCloth
  • Virex 256
  • Windex Blue

Allerdings können die Modelle auch durch „mildes Geschirrspülmittel und Wasser“ sowie „Isopropanol (70 %)“ gereinigt werden.

Als einen Bonus bietet Honeywell eine verlängerte Garantie an.

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