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PC-Mainboard austauschen

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Mainboard, Motherboard, Hauptplatine – all diese Begriffe bezeichnen die zentrale Platine eines PCs. Darauf befinden sich in der Regel der Sockel für den Prozessor, Steckplätze für Speicher-Bausteine sowie Steckplätze für Sound-, Grafik- und Netzwerkkarten. Ist der Computer in die Jahre gekommen, kann man das Mainboard austauschen. Wir geben dafür eine Anleitung und zeigen, was Sie alles beachten sollten.

Neuer Schwung für Ihren Personal Computer

Ihr PC benötigt eine Ewigkeit zum Starten? Bei Games oder mächtigen Programmen hängt er sich häufig auf? Keine Angst: Es ist nicht unbedingt notwendig, einen neuen Computer zu kaufen. Schon der Austausch des Motherboards kann die gewünschte Verbesserung bringen. Doch Vorsicht: Um das Mainboard sicher zu wechseln, gilt es, einige Stolperfallen zu vermeiden.

Junger Mann installiert CPU-Kuehler-Ventilator auf Gaming-Motherboard
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Hauptplatine austauschen: Was grundsätzlich zu beachten ist

Bevor es losgeht, sind einige grundsätzliche Faktoren zu prüfen. Zuerst müssen wir checken, ob durch den Wechsel ein erhöhter Strombedarf gegeben ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn wir auch die Grafikkarte austauschen oder die CPU mehr Energie benötigt. Als unterste Grenze gilt ein Richtwert von 450 Watt. Als problematisch betrachten wir die Wiederverwendung einer alten CPU mitsamt dem Arbeitsspeicher.

Deshalb ist beim Hersteller zu prüfen, ob der bestehende Prozessor- und Speichertyp vom neuen Motherboard unterstützt wird.

Außerdem müssen wir kontrollieren, ob die alten Erweiterungskarten weiterverwendet werden können bzw. ob dafür genügend Steckplätze zur Verfügung stehen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Dimension der neuen Hauptplatine.

Mikroprozessor austauschen
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Reicht der Platz im PC-Gehäuse aus? Hinweise zu Form und Größe finden wir auf der Website des Herstellers oder im Gebrauchshandbuch. Sind diese Dinge geklärt, können wir damit beginnen, das Mainboard zu wechseln.

Schritt 1: Altes Mainboard entnehmen

Zuerst nehmen wir den Computer vom Netz und ziehen alle Kabel, die mit dem Gerät verbunden sind. Dann öffnen wir das PC-Gehäuse und entfernen alle Steckkarten von der Hauptplatine. Tipp: Um Schäden durch statische Entladungen zu vermeiden, erden wir uns mit einem Erdungsarmband. Nun notieren wir die jeweiligen Kabelfarben und die dazugehörigen Anschlüsse. Alternativ können wir die Positionen der Anschlusskabel vorab auch abfotografieren. Jetzt lösen wir alle Schrauben sowie die Kunststoff- und Blechhalterungen, um das Mainboard aus dem Tower zu ziehen.

Oft hilft es, den PC für diese Montagearbeiten auf die Seite zu legen.

Schritt 2: Neues Motherboard vorbereiten

Vor dem Einsetzen der neuen Hauptplatine montieren wir die CPU und den Kühler. In der Regel zeigen uns Orientierungshilfen, zum Beispiel ein kleiner Punkt oder abgeflachte Ecken, die korrekte Positionierung zu finden. Bei der Installation des dazugehörigen Kühlers müssen wir die Empfehlungen des Kühlerproduzenten hinsichtlich der Wärmeleitpaste beachten. Schließlich setzen wir die Arbeitsspeichermodule ein. Unterschiedliche Passkerben an den Modul-Kontaktseiten zeigen uns die richtige Montageposition an.

Arbeitsspeicher einsetzen
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Schritt 3: Mainboard einsetzen

Zuerst müssen wir sicherstellen, dass die meisten Distanzstücke des PC-Gehäuses richtig sitzen. Sie müssen exakt in die Befestigungslöcher des neuen Mainboards passen. Handelt es sich um Kunststoff-Distanzstücke, muss mindestens eines davon aus Metall gefertigt sein. Nur so ist der Massekontakt des Boards mit dem PC-Gehäuse gewährleistet. Deshalb müssen wir auch kontrollieren, ob das dafür verwendete Bohrloch Kontakt mit der Boardmasse hat. Die Metallschrauben dürfen nur handfest eingedreht werden – bei zu viel Druck besteht die Gefahr von Beschädigungen. Bei manchen, hochwertigen Gehäusetypen lässt sich die Montageplatte herausziehen. Die Verschraubung des Boards auf dieser Platte kann dann außerhalb – auf bequeme Weise – durchgeführt werden.

Mainboard einsetzen
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Schritt 4: Mainboard-Verkabelung

Die neuen Kabel befinden sich immer im Lieferumfang des Motherboards – die alten sollten wir nicht mehr verwenden, weil es eventuelle technische Unterschiede gibt oder nicht sichtbare Beschädigungen vorliegen. Nachdem wir die Stromversorgung angesteckt haben, schließen wir die Laufwerke an. Vorsichtig sollte man beim Anschluss des Lüfters sein, weil es dafür verschiedene Systeme gibt. Die Schnittstellen verbinden wir ganz einfach über USB-Ports. Meistens sind zwei davon schon in der Rückseite des Mainbords integriert. Schließlich stellen wir noch die Verbindungen zu WLAN- und Bluetooth-Antennen sowie zur Firewire-Schnittstelle oder zu erweiterten Audioanschlüssen her. Dabei sind unbedingt die Montageempfehlungen des Herstellers zu beachten.

Mainboard-Verkabelung
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Nun sind alle Board-Anschlüsse mit dem Frontpanel zu verbinden. Je nach Modell unterscheiden sich die Anschlüsse in Anzahl, Bezeichnung und Position. Der wichtigste davon ist jener, mit dem der Computer aus- und eingeschaltet wird.

Vor einem ersten Testlauf kontrollieren wir, ob noch offene Kabelenden übrig sind oder ob lose Schrauben im Gehäuse liegen.

Schritt 5: Testlauf starten und Gehäuse schließen

Bevor wir das Gehäuse wieder zusammenbauen, setzen wir noch die Steckkarten ein. Ist das Grafikmodul schon integriert, schließen wir den Monitor direkt daran an. Andernfalls müssen wir zuerst die Grafikkarte in den passenden Slot stecken und mit dem Bildschirm verbinden. Maus, Tastatur und Netzkabel schließen wir zuletzt an – der Testlauf kann nun starten. Fährt der PC nun korrekt hoch, können wir das BIOS Setup aktivieren und die entsprechenden Anpassungen durchführen. Erst danach schalten wir das Gerät wieder ab und schließen das Gehäuse.

Testlauf starten und Gehaeuse schliessen
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Bei einem neuen Komplettstart wird der Computer nach aktuellen Treibern verlangen. Bei dieser Gelegenheit ist es überlegenswert, ein neues Betriebssystem zu installieren. Sie sehen: Auch, wenn es auf dem ersten Blick kompliziert erscheint, ist es für interessierte Bastler kein großes Problem, das Motherboard eines PCs zu wechseln.

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